Der systemische Ansatz stellt menschliches Erleben und Handeln in seinen Beziehungen innerhalb sozialer Systeme in den Fokus. Soziale Systeme setzen sich unterschiedlich zusammen: als Familie, als Paar, als Kollegenkreis am Arbeitsplatz, als Organisation usw. Sie beziehen sich ständig aufeinander und nehmen daher ihr Handeln und Erleben in stetiger Wechselwirkung mit der Umwelt wahr. Menschen beeinflussen sich also stets gegenseitig. In sozialen Systemen bilden sich unwillkürlich Regeln und Muster heraus, die gar nicht von den Beteiligten erkannt werden, aber bestimmend für Verhalten und Interaktionen sind.

Die systemische Therapie betrachtet die dort gemachten Erfahrungen und bisherigen Lösungsversuche mit viel Wertschätzung, d.h. hinter jedem Symptom steckt ein legitimes und anerkennenswertes Bedürfnis. Erst unter Einbeziehung des sozialen Systems wird verständlich, warum jemand in einer bestimmten Weise handelt. Somit wird nicht der Einzelne als „gestört", „krank“ oder als „Schuldiger“ angesehen. Es sind die in einem System vorherrschenden Sichtweisen, Interaktionsmuster, Ideen oder inneren Bilder, die nicht oder nicht mehr funktional sind. Ziel ist das Erkennen und Sichtbarmachen der Muster, um Möglichkeiten von Veränderungen Raum zu geben.

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https://www.dgsf.org/presse/essentials-systemischer-therapie